In der Bildtechnik ist der Begriff der Auflösung von zentraler Bedeutung, da er eine Reihe von Abstraktionsleistungen sowie ein methodisches Vorgehen im Umgang mit Information beschreibt. Schülerinnen der Klasse 7B beschäftigten sich im Kunstunterricht mit der malerischen Umsetzung von Schwarzweiß-Porträtfotografien ihrer Lehrerinnen und Lehrern. Durch Verpixelung der digitalen Fotografien und der Einteilung nach dem Prinzip der Tonwerttrennung entstanden abstrahierte Porträts, die aus monochromen, quadratischen Bildflächen zusammengesetzt sind.
Mit der Vergrößerung des Rasters konnte das Bild in der Folge auf das Format der Leinwand angepasst und die Eigenschaften der digitalen Fotografie in den Malprozess übernommen werden. Mit sorgfältig gemischten und aufeinander abgestimmten Acrylfarben wurden dann die Vorbilder analog nachempfunden.
Die so entstandenen Bilder regen zur Reflexion über das Sehen und die Prozesse der Wahrnehmung von optischen Reizen an. Denn aus der Nähe betrachtet können die quadratischen Bildfragmente nicht eindeutig gelesen werden. Erst durch eine räumliche Distanz zum Bild wird aus den einzelnen Bildfragmenten nicht nur ein Gesamtbild erkennbar, sondern es entsteht auch eine verblüffende Empfindung von Detailreichtum und räumlicher Tiefe. Die fehlenden Aspekte des Bildes werden durch unseren Wahrnehmungsprozess ergänzt und vervollständigen dieses virtuell, wobei eindrucksvoll veranschaulicht wird in welchem Ausmaß unsere Wahrnehmungsorganisation Wirklichkeit individuell konstruiert.
Mag. Loki Steiner