Der Baum in der Kunst

Appell an unsere Sensibilität und Verantwortung der Umwelt gegenüber

Im Rahmen des Unterrichts im Fach Kunst und Gestaltung setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6B mit der Bedeutung des Baumes in der Kunst auseinander. Bäume sind tief in unserer Kultur verwurzelt und so stark mit unserem Denken über die Kunst verwachsen, dass es kaum Epochen, Stile, Genres und Medien gibt, die ohne das Motiv des Baumes auskommen. Dem Baum in der Kunst zu begegnen bedeutet sich mit Mythen und Spiritualität auseinanderzusetzen, künstlerischen oder philosophischen Konzepten nachzugehen und sich über die Rolle der Natur in unserem Leben Gedanken zu machen.

Wie in der Romantik wird die Entfremdung des Menschen von der Natur und die daraus resultierenden dramatischen Folgen immer häufiger zum Ausgangspunkt künstlerischer Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen. Ai Weiwei (1957) und Katharina Grosse (1961) nutzen das Motiv des Baumes in ihren Rauminstallationen und Assemblagen um auf einen Bruch in der Beziehung des Menschen zur Natur hinzuweisen. Entwurzelung, abgestorbene Baumteile, zerteilt ohne Kontakt zum Boden verweisen auf drastische und bedrohliche Veränderungen. Die Botschaft der toten Bäume Ai Weiweis sowie deren Künstlichkeit erschließen sich erst bei genauerem Hinschauen. Die Künstlerin Katharina Grosse lotet das Spannungsfeld zwischen Malerei und Naturmaterialien aus. Diese Gegensätze gefährden sich gegenseitig, Bild und Natur zerstören einander oder stellen Systeme dar, die einander ausschließen.

Mit den Möglichkeiten der Assemblage akzentuierten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6B Themen wie die Wechselwirkung zwischen Ökosystem Wald und sozialen, existenziellen Bedürfnissen, Wald als Sauerstoffquelle, Schattenspender und Ruhepol, Gefährdung von Bäumen durch Klimawandel, Landraub oder Waldbränden. Ihre Werke sollen aufrütteln, erschüttern, Widersprüche aufzeigen, zum Nachdenken anregen sowie die Schönheit und Kraft von Bäumen verdeutlichen.

Mag.a Constanze Greilhuber