Im Rahmen des Unterrichts im Fach Bildnerische Erziehung besuchten die Klassen 6B und 6C die Ausstellung „Marcel Odenbach – Beweis zu nichts“ in der Kunsthalle Wien. Odenbach, ein bedeutender Künstler der Gegenwart, präsentiert Videoinstallationen und Collagen der vergangenen Jahrzehnte. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich vor allem mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands, der Ideologisierung von Mahnmalen, Migration sowie mit den Folgen des Kolonialismus in Afrika.
Marcel Odenbachs subtile Collagen und Filme evozieren beim Betrachter spannende Kippmomente und gewähren unerwartete Einblicke in die komplexe Kolonialgeschichte Afrikas. Ebenso ermöglichen diese Erkenntnisse bezüglich der Sinnhaftigkeit von Mahnmalen und Gedenkstätten. Für seine aktuelle Ausstellung in der Kunsthalle Wien hat unter andren eine Zweikanalvideoinstallation produziert, die sich mit dem Mahnmal in der Gedenkstätte Buchenwald auseinandersetzt.
Besonders eindrucksvoll empfanden die Schüler und Schülerinnen die 2-Kanal-Videoinstallation „In stillen Teichen lauern Krokodile“ aus dem Jahre 2004, die sowohl den Genozid in Ruanda aus dem Jahr 1994 als auch die aktuelle Beziehung zwischen Tätern und Opfern thematisiert.
Die Bilder und Videos geben kein Urteil ab und liefern keine Erklärungsversuche, sondern fordern die Betrachter dazu heraus, sich selbst eine Meinung zu bilden und ein kritisches Geschichtsbewusstsein zu entwickeln.
Mag. Loki Steiner
Filmstill aus - In stillen Teichen lauern Krokodile, 2002
Gedenkstätte Buchenwald - Entwurf von Cremer und Brecht
Durchblicke, 2007
Filmstill aus - Im Schiffbruch nicht schwimmen können, 2011 - Flüchtlinge betrachten das Gemälde - Das Floß der Medusa von Théodore Géricault
Filmstill aus - Im Schiffbruch nicht schwimmen können, 2011 - Flüchtlinge betrachten das Gemälde - Das Floß der Medusa von Théodore Géricault
Jeder Schuss ein Treffen, 2009 (Detail)
Jeder Schuss ein Treffer, 2009