We live in a landscape that seems to be made up of the desire to sell products.
Roy Lichtenstein
Im Rahmen des Unterrichts im Fach Kunst und Gestaltung besuchten die Klassen 4B, 4C, 5C, 6B, 7ABC, 8AC und die Klassen 4D, 5D, 6A, 6C, 8B die Ausstellung
Roy Lichtenstein – Centennial Exhibition. Anlässlich seines 100. Geburtstages zeigt die Albertina einen Überblick mit über 90 Gemälden, Skulpturen und Grafiken des 1997 verstorbenen New Yorker Künstlers. Neben Andy Warhol, Claes Oldenburg und Robert Rauschenberg zählt Roy Lichtenstein zu den bedeutendsten Vertretern der Pop-Art, einer Kunstrichtung, welche Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts in England und den USA entstand und in den 60er Jahren zu einer der vorherrschenden künstlerischen Ausdrucksformen aufstieg. Die Künstler*innen dieser Stilrichtung forderten- in Nachfolge der Dadaisten- eine Befreiung von kulturellen Konventionen und reagierten auf die Phänomene der Entpersönlichung der Massengesellschaft. Roy Lichtenstein ist für seine überdimensionale Darstellung von Comicfiguren, in denen er klischeehafte Frauenfiguren oder stereotype Helden thematisiert, bekannt. Mit knalligen, leuchtenden Farben, klaren Linien und den charakteristischen „Benday dots“, welche die billige Drucktechnik der Comics imitieren, prägte er in den 1960er Jahren mit seiner Cartoon- Ästhetik die amerikanische Kunstszene. Lichtenstein vergrößert Comicvorlagen auf meterhohe Leinwände, isoliert, stilisiert und entemotionalisiert das Vorbild und betont damit das industrielle Erscheinungsbild der kommerziellen Vorbilder und das Maschinelle ihrer Herstellung. Er etabliert ein neues Kunstverständnis, das den individuellen Ausdruck in der Kunst der abstrakten Expressionisten radikal infrage stellt. Die scheinbar bloße Kopie eines Comics mit der Lichtenstein so offensichtlich provoziert, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Aneignung und Umformung. Thema von Lichtensteins Kunst ist das Impersonal Painting, welches die Ambivalenz zwischen Künstler und Maschine, Originalität und Kopie, Kunstwerk und Reproduktion zum Ausdruck bringt. Lichtenstein nutzt die Aggressivität der Alltagskultur für seine Kunst, er antwortet auf die Inflation der Bilder mit gewollt inhaltsleeren zu Zeichen mutierten Bildern. Erst nach näherer Betrachtung erschließt sich Lichtensteins Sensibilität für eine mehrdeutige oftmals ironische Zeichensprache.
Mag.a Constanze Greilhuber Mag. Loki Steiner