Sport-/Kulturverein

Zusammenfassung der Recherchen und Meinungen von SchülerInnen der 7ABC durch Mag. Irene Dworschak

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Im “zweiten Kapitel“ des Projekts mit dem RSO, dem Radio Sinfonie Orchester, stand das Werk „Reading Malevich“ von Peter Eötvös auf dem Programm.

Wie schon im vorangegangenem Kapitel kamen zwei Musiker und eine Musikerin des Orchesters in unseren Musikunterricht und gestalteten einen Workshop zum Thema „Verklanglichung von abstrakten Bildern“.

In Kleingruppen entwickelten wir ein Klangkonzept für unterschiedliche zeitgenössische Werke und gaben dann den drei ProfimusikerInnen „Spielanweisungen“ zur klanglichen Umsetzung. Die Ergebnisse waren spannend.

Drei Wochen später erlebten wir dann die moderierte Generalprobe des Stücks, in dem ein Orchesterstück von Peter Eötvös gespielt wurde, das von einem solch abstrakten Werk inspiriert war. Am 4. Juni wurde das Stück vom RSO im Musikverein Wien aufgeführt

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Peter Eötvös: Ein Leben voller Musik

Péter Eötvös, der am 24. März 2024 im Alter von 80 Jahren verstarb, war ein bedeutender ungarischer Dirigent, Komponist und Lehrer, der für seine außergewöhnlichen Werke bekannt ist. Ihm ist es gelungen, traditionelle mit modernen Musikstilen zu vereinen. Eötvös wurde 1944 in Transsylvanien geboren. Seine musikalische Begabung erkannte man schon im Kindesalter. Er studierte Komposition und Dirigieren in Budapest, wo er dann auch sein Leben verbrachte. 

Prinzipiell wird seine Musik als vielschichtig bezeichnet, seine Stücke sind innovativ und “anders”.  Im Laufe seines Lebens hat er einige Auszeichnungen erhalten, wie zum Beispiel den Kossuth-Preis, das ist der bedeutendste Kulturpreis Ungarns, und den Ernst von Siemens Musikpreis, einen der höchsten Preise der klassischen Musik.

Er hätte die Aufführung seines Stückes am 4. Juni dirigieren sollen. 

 

Das Werk "Reading Malevich"  

"Reading Malevich" ist ein Orchesterwerk aus dem Jahr 2018, das Eötvös im Auftrag des Lucerne Festivals komponiert und dort auch uraufgeführt hat. 

Das Stück basiert auf dem Gemälde "Suprematismus Nr. 56" von Kasimir Malewitsch und übersetzt die geometrischen Formen - bunte, eckige Formen wie Punkte in unterschiedlichen Größen - und Farben des Bildes in Klänge. 

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Eötvös lässt sich in seiner Komposition wie folgt inspirieren: er wählt zwei Leserichtungen: horizontal und vertikal. Den einzelnen geometrischen Formen sind jeweils spezifische Instrumente und Klänge zugeordnet. Eine Besonderheit ist außerdem die unterschiedliche Verwendung von nur vier Tönen. 

Das Gemälde war für uns nur teilweise wiederzuerkennen: 

Das Stück begann entspannt und harmonisch, baute Spannung auf, war mal sehr leise und ruhig, fast entspannend, dann waren da auf einmal irrsinnig laute und aufregende Töne und dann kamen auch noch viele Schlaginstrumente vor. 

Die außergewöhnlichen Instrumente wie E-Gitarre, Hammond Orgel, Celesta und eine große Anzahl an Gongs machten das Stück speziell und die große Anzahl an unterschiedlichen Instrumenten war beeindruckend.

 

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Verschiedene Eindrücke von SchülerInnen

Die Übersetzung von Bild zu Werk und die Übergänge zwischen einzelnen Figuren und Farben waren eine neue Erfahrung. 

 

Im großen Saal des Radiokulturhauses war die Akustik sehr gut und an der Wand waren Schallschutzelemente angebracht, die den Zuhörern einen guten und lauten Klang vermittelten.

 

Die Bewegungen des Dirigenten müssen groß und ausladend sein, damit die MusikerInnen sie aus dem Augenwinkel erkennen können. Je größer die Bewegungen, desto lauter die Töne. Besonders aufgefallen sind uns die versetzten Reaktionen der MusikerInnen auf den Dirigenten.

 

Ein Kritikpunkt, auf den wir uns einigen konnten ist, dass das Stück teils zu laut war.

 

Maxime Pascal ist ein junger, aus Frankreich kommender Dirigent, der sehr gut mit den Musikern interagiert. Er benutzt keinen Taktstock zum Dirigieren. Maxime bewegt sich energisch und bleibt zu keinem Zeitpunkt statisch. Er ist sehr aktiv mit seinem Oberkörper, v.a. mit seinen Armen. Vor jedem Spielbeginn gibt er die Positionen der jeweiligen Instrumentengruppen an. Mittels Handzeichen gibt er an, wer wann beginnt. Mitten im Stück schaut ihn fast niemand an, jedoch kontrolliert er die Lautstärke mit seinen Händen, wenn jemand z.B. zu leise spielt. 

 

Das Musikstück enthält viele kraftvolle Passagen, die die verschiedenen Farben des Gemäldes widerspiegeln. Die Farbe Schwarz wirkt wie ein großes schwarzes Loch: Sie zieht alle Musikinstrumente in ihren Bann und lässt sie gemeinsam erklingen, genauso wie den Betrachter. Um die Farbe Blau zum Strahlen zu bringen, setzt der Künstler himmlische Klarinetten ein. Die Farbe Rot tritt herrschaftlich und hektisch auf und verleiht dem Stück eine dynamische Präsenz. Das Zusammenspiel der kräftigen Farben wird durch ein zartes, fast durchsichtiges Lila ergänzt und abgerundet, das sanft und leicht gespielt wird. 

Es gab bedeutende Unterschiede im Tempo und in der Dynamik, die die Stimmung maßgeblich beeinflussten. Besonders hervorzuheben sind die abrupten Einsätze. 

Die Wahl unkonventioneller Instrumente erzeugte ein modernes Klangerlebnis, zu dem auch der Dirigent mit seiner ungewöhnlichen Gestik beitrug.

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